Wohnprojekte im Dialog

29. Juni 2019

5. Wohnprojektetag, ausgerichtet vom VIA Wohnprojekt Baden-Baden

Vor 5 Jahren hatten wir vom Wohnprojekt Baden-Baden den Dialog zum Austausch mit anderen gemeinschaftlichen Wohnprojekten ins Leben gerufen und den 1. Wohnprojektetag veranstaltet. Anlässlich unserer 10-Jahresfeier haben wir diese schöne Tradition gerne weiter geführt und waren über die rege Teilnahme verschieder Initiativen erfreut.

Teilnehmende Wohnprojekte:

„Villa 36“, Bietigheim

„Aufwind“, Wangen

„Heller Wohnen“, Schwäbisch Hall

„Weitblick“, Herrenberg

„StadtWerk“, Herrenberg

„WoGe 18 e.G“, Dußlingen

„VIA Wohnprojekt“, Baden-Baden

Interessentin Frau Petra Smulders, Baden-Baden

„Cité Bretonen“, Baden-Baden (ein Vertreter am Nachmittag)

Projekt „Mehrgenerationenhaus Renningen“ hat am Veranstaltungstag leider absagen müssen.

Der Tagesablauf ist schon zu einem bewährten Ritual geworden. Der Vormittag gehört dem Ankommen, Kennenlernen und erstem Austausch. Nach dem gemeinsamen Mittagessen werden, in Kleingruppen aufgeteilt, Themen zum gemeinschaftlichen Wohnen bearbeitet und anschließend allen vorgestellt.


Dietmute informierte über den geplanten Ablauf und führte durch den Tag. Dabei war es eine wichtige Aufgabe, alles im zeitlich geplanten Rahmen zu halten, was ihr dank der Mitarbeit und Kooperation aller, gut gelungen ist.

Entsprechend der Interessenlage konnten sich die Teilnehmer in vier Workshops verteilen, dabei gab es folgende Themen zu bearbeiten:

Workshop 1

Kommunikation bei Krankheit und Autonomieverlust. Welche Strukturen sind für den Fall einer Hilfsbedürftigkeit zu schaffen?

 

Workshop 2

Lösen von / leben mit Konflikten

 

Workshop 3

Veränderungen im Wohnprojekt im Laufe der Jahre - Erwartungen und Älterwerden

 

Workshop 4

Gemeinsam wohnen – gemeinsam arbeiten – gemeinsam feiern

Zuvor jedoch das gemeinsame Mittagessen, das von einer kleinen Gruppe VIAs unter Berücksichtigung des sommerlich, heißen Wetters geradezu kreiert wurde, so dass es allen bei reichlicher Auswahl mundete.



Und nun an die Arbeit!

Hier die Ergebnisse in Kurzform aufgeschrieben:

 

Workshop 2: Konflikte

Workshop 4

Diese Ergebnisse lösten schon bei der erklärenden Wiedergabe rege Diskussionen aus.

Abschließend waren alle Beteiligten froh, diesen Tag mitgestaltet zu haben und hatten den Wunsch, dass das Ritual Wohnprojektetag fortgesetzt werden sollte. Freiwillige vor!!

Dann bis zum nächsten Jahr in ???

 

 

 

Einladung zum 5. Wohnprojektetag

am 29. Juni 2019

nach Baden-Baden ins VIA-Wohnprojekt

 Zur Erinnerung:

Der erste Wohnprojektetag fand 2015 in Baden-Baden/VIA statt,

                                                           2016 in Herrenberg / Weitblick

                                                           2017 in Schwäbisch Hall / Heller Wohnen

                                                           2018 in Herrenberg / StadtWerk

 

Folgender Tagesablauf hat sich bewährt:

 10.00 Uhr bis 12.30 Uhr

Ankommen, Kennenlernen, Rundgang im Objekt, Eintragen in Arbeitsgruppen

 12:30 Uhr bis 14:00 Uhr

Mittagessen, Austausch

 14:00 Uhr bis 16:00 Uhr

Arbeitsgruppen

 Wir werden wieder 4 Themen zur Diskussion und Bearbeitung vorschlagen.

 16:00 Uhr bis ca. 17:00 Uhr

Berichte aus den Arbeitsgruppen, Diskussionsrunde

 Ausblick und Themenvorschläge für das Treffen 2020

 Bitte meldet euch bis 18. Mai 2019 an:

Peter Ulrich, Pariser Ring 39, 76532 Baden-Baden,

E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

 Gerne würden wir eine Interessentenliste / -kartei anlegen. Ihr könnt eure Kontaktdaten auch dann angeben, wenn ihr an diesem Tag nicht kommen könnt, aber  zu den Wohnprojektetagen eingeladen bzw. informiert werden wollt.

 Themenvorschläge können bei der Anmeldung gemacht werden. Ca. 6 Wochen vor unserem Treffen, werden wir euch diese mitteilen.

 Wir freuen uns auf euer Kommen

                                                                  Peter Ulrich

10.November 2018

4. Wohnprojektetag im „StadtWerk“ Herrenberg

Zum 4. Wohnprojektetag hatten die Bewohner des Wohnprojekts "StadtWerk" in Herrenberg eingeladen. Neben dem Wohnprojekt "Weitblick" (s. 2. Wohnprojektetag") ist dies bereits das 2. Wohnprojekt in Herrenberg.

Das Wohnprojekt besteht aus 59 Wohnungen, die von 125 Personen bewohnt werden, 100 Erwachsene und 25 Kindern. 19 Wohnungen sind vermietet, eine Gästewohnung kann für 40 Euro pro Tag gemietet werden.


Aufgrund der Größe gibt es eine Pluralität hinsichtlich der Berufe der Mitbewohner wie Ingenieure, Architekten, Steuerberater, Berufsmusiker, Lehrer, Installateure und Pizzabäcker. Einige Bewohner stammen aus dem Iran, China und Syrien.

Die Wohnanlage wird in eigener Regie verwaltet. Die Herausforderung besteht vor allem darin, einen individuell angemessenen Beitrag des Einzelnen einzufordern. Individuelle Fähigkeiten müssen dabei berücksichtigt werden.

Dabei besteht ein Konsens bei der Lösung von organisatorischen Anforderungen, Übernahme von Verantwortung, freiwillige Beiträge zu leisten mit angemessener Verteilung von Arbeitslasten.

Es wurden gute Erfahrungen mit gemeinsamen Aktionen und Arbeitseinsätzen gemacht. Gemeinsame Tätigkeiten sind durch hohe Motivation gekennzeichnet.

Aufgrund der großen Bewohnerzahl gibt es im kreativ-kulturellen und sportlichen Bereich ein großes Angebot.

       

Einblicke..

      

Die Einladung mit Programm und Zeitplan

  Ergebnis aus der Arbeitsgruppe 1: Organisation der Arbeiten im Objekt.

Wie viel Verbindlichkeit und dessen Einhalten kann gefordert werden? Schmarotzer gibt es in jedem Wohnprojekt und sind zu akzeptieren. Freiwilligkeit – „wie man in den Wald hineinruft, so schallt es heraus“. Das Positive sollte überwiegen,Toleranz ist gefragt insbesondere hinsichtlich Fehler. Klare Verbindlichkeiten und Aufgabenverteilung, hauseigene Ressourcen ausschöpfen, delegieren und abgeben können.

Leider liegen uns nur die Ergebnisse der Arbeitsgruppe 1 vor.

Weiterhin erhielten wir folgende Notzen:


Im nächsten Jahr treffen wir uns zum 5. Wohnprojektetag in Baden-Baden.

23. September 2017

3. Wohnprojektetag in Schwäbisch Hall "Heller Wohnen"

der dritte Wohnprojektetag nach Baden-Baden und Herrenberg wurde in diesem Jahr von den Bewohnern des Projekts "Heller Wohnen" in Schwäbisch Hall organisiert. Gekommen waren Vertreter aus Schorndorf, Herrenberg – Weitblick und StadtWerk- sowie Baden-Baden.

 „Heller Wohnen“ ist ein gemeinnütziger Verein zur Förderung der Jugend- und Altenhilfe in Schwäbisch Hall.Es besteht eine Eigentümergemeinschaft in Kooperation mit der Genossenschaft PRO. Diese verfügt über 16 Eigentumswohnungen mit Selbstnutzern (WEG), fünf Wohnungen sind vermietet, die Miete beträgt verbindlich 6 Euro  pro m². Zwei Wohnungen werden von der Genossenschaft vermietet, hier ist der Verein der Vermietervertreter. Weiterhin ist eine 2-Zimmerwohnung für Pflegepersonen vorhanden, der Privateigentümer erhält dafür Miete über einen Sozialfond, in den  monatlich 10 bis 30 Euro pro Bewohner eingezahlt werden.

An Gemeinschaftsflächen gibt es einen Gemeinschaftsraum im EG ca. 75 m²groß, zwei kleinere Gruppenräume, Spielzimmer und Musikzimmer, im UG, ein Gästeappartement, alles wurde über Umlage finanziert. Das Gästeappartement  wird für 2 Euro im Sommer bzw. 3 bis 5 Euro  im Winter pro Nacht vermietet.

Die Waschküche ist sehr groß und hell, 5 Waschmaschinen für Jedermann nutzbar, im Raum Regal mit Literatur, Sitzplatz, Nähmaschine und Bügelmaschine. Die Wäsche kann im Freien auf fest installierten Wäscheleinen getrocknet werden.

Wenn jemand in die Hausgemeinschaft aufgenommen werden will, bekommt er zunächst einen oder mehrere Paten aus der Hausgemeinschaft an seine Seite gestellt, stellt sich möglichst einer kleinen Gruppe vor und nimmt mindestens zweimal an einer Plenumsitzung teil. Die Entscheidung erfolgt dann in Abwesenheit des Bewerbers / der Bewerberin im Konsens.

Alle 14 Tage wird samstags gemeinsam geputzt. Zwei Frauen kochen 2x pro Monat, das Essen kostet immer 5 Euro.

Die Sitzungen der Hausgemeinschaft sind vierzehntäglich, die stets reihum von den Bewohnern geleitet werden. Ebenso verhält es sich mit dem Protokoll.

Ein Beschluss wird immer erst in der darauf folgenden Sitzung gefasst und muss von ¾ der Bewohnerschaft angenommen werden.


Während des Projektetags wurden 3 Gruppen zur Bearbeitung von folgenden Themen gebildet:

-     Solidarisches Handeln und gegenseitige Unterstützung.    

-      Entscheidungsfindung, Entscheidungswege. Z. B. über gemeinschaftliches   

       Tun, das Gemeinschaft und gute Stimmung schafft.

 

-     Gelungene Kommunikation

       Keine Seilschaften, keine Parteibildungen, keine Problemdiskussionen per    

       E-Mail. Gewaltfreie Kommunikation, evtl. Hilfe auch von außen holen.  

       Präambel ist Konsens.

       Den Menschen vor die Sache stellen, Zusammenleben wichtiger als die  

       Sache. Gemeinsames Wertesystem entwickeln.

Die Ergebnisse zusammengefasst.

 

 

Der wechselweise gegenseitige Besuch und der Erfahrungsaustausch soll im nächsten Jahr fortgesetzt werden. Darin waren sich alle Teilnehmer des gelungenen Tages in Schwäbisch Hall einig.

Darum hieß es beim Abschied: " Auf Wiedersehen im "StadtWerk" Herrenberg 2018.

 

 

 

20.Februar 2016

2. Wohnprojektetag im Haus Weitblick in Herrenberg

Wir erinnern uns (s. auch untenstehenden Bericht): Anlässlich und zum Abschluss der Feierlichkeiten zum fünfjährigen Bestehen unseres Gemeinschaftlichen Wohnprojektes "VIA" hatten die Mitglieder unserer "Werkstatt zusammen leben" den ersten Wohnprojektetag in Baden-Baden im Januar 2015 mit so großem Erfolg organisiert, dass sich zum Abschluss alle Beteiligten einig waren, den Erfahrungsaustausch fortzusetzen.

So trafen sich Vertreter verschiedener Wohnprojekte aus Baden-Württemberg im Haus Weitblick in Herrenberg zum 2. Wohnprojektetag.

Aufgrund der aktuellen Situation und Zielsetzungen in vielen Wohnprojekten waren auch die Themen, die zur Bearbeitung und Diskussion gestellt wurden, gewählt.

Ganz oben, da in allen Wohnprojekten zu Hause, stand dabei der Umgang mit Konflikten und dem Treffen von Entscheidungen.

Zum Thema "Mit Konflikten leben" wurden folgende Lösungsvorschläge gemacht:

Lösungsvorschläge zur Annäherung:

- Gemeinsame Unternehmungen als verbindendes Erlebnis.

- "Neutrale" Mediation - durch Austausch von Mediatoren zweier Wohnprojekte?

- Konsensverfahren lernen?

In der Tat wird in der Regel oft um Banalitäten gekämpft!?

 

Zum Thema "Wie kommen wir zu Entscheidungen" wurde Folgendes überlegt:

- Manche Entscheidungsprozesse sind durch das WEG-Gesetz bestimmt.

- Das Konsens-Prinzip führt nicht immer zur Lösung.

- Kombination von "Machern" und "weniger Aktiven" lässt den Verdacht einer schweigenden Antistimmung aufkommen, was nicht stimmen muss. Für Transparenz ist auch die Meinung der Schweiger wichtig, z. B. durch direkte Ansprache.

- Finanzierungen müssen nicht zwangsläufig nach Miteigentumsanteilen erfolgen. Denkbar sind auch Ansätze, die unterschiedliche finanzielle Möglichkeiten einzelner Eigentümer berücksichtigen.

- Über eine gute Abstimmung zwischen Verwaltung, Beirat und Expertengruppen im Haus, Vorgespräche und Vorinformationen mit einzelnen, und eine vorgeschaltete informative Mitteilung an alle über eine geplante Entscheidung, sind notwendige Entscheidungen auf einen guten Weg gebracht.

Zum Thema "Hilfsbedürftigkeit" wurde betont, dass wir Bewohner eines Projekts lernen müssen, mit den unterschiedlichen Belastungsgrenzen sowohl der Hilfsbedürftigen als auch der Helfer umzugehen.

Dazu muss einerseits die Struktur im Falle der Hilfsbedürftigkeit thematisiert werden und andererseits ist nach Wegen zu suchen, die zu mehr Offenheit zu sich selbst und anderen gegenüber führen.

Thema "Familien mit Kindern":

Für generationenverbindende Wohnprojekte ist es besonders wichtig, dass das praktikable Bild eines guten Zusammenlebens der Generationen nach außen kommuniziert wurd, um das Vorurteil der "Altengemeinschaft" aufzulösen.

Zusammenfassung aufgrund des Protokolls von Sonja Haupt, Weitblick Herrenberg

Alle Beteiligten waren sich zum Abschluss des Tages einig, dass der Weg der Kommunikation und dem Austausch von Erfahrungen zwischen bestehenden Wohnprojekten wichtig und hilfreich ist und darum fortgesetzt werden muss. Für das Jahr 2017 hat sich erfreulicherweise Schwäbisch Hall bereit erklärt, den 3. Wohnprojektetag auszurichten.

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