27. Oktober 2019

Literatur und Musik - Münchner Boheme und Frank Wedekind

Das war ein nicht alltägliches Thema zu dem unsere Literatur-AG in den Gemeinschaftsraum eingeladen hatte und neugierig machte.

Der Abend begann mit einer Einführung in die Münchner Boheme (1890-1914) und in die satirische und gesellschaftskritische Zeitschrift Simplicissimus (1896-1944). Einer der wichtigsten Vertreter der Münchner Boheme war FRANK WEDEKIND (1864-1918).

Außer den gesellschaftskritischen antibürgerlichen Stücken „Lulu“ und „Frühlingserwachen“ war Wedekinds Literatur nur wenigen VIA-Teilnehmern bekannt. So wurden uns Dank der Literatur-AG sein wechselhafter Lebenslauf mit seinen zeitkritischen Texten, Balladen und Satiren vorgestellt, die von einer CD von  seiner Enkelin Carola vorgetragen und gesungen und seinem Enkel Anatol Regnier auf der Gitarre begleitet wurden.

Seine Texte wurden als unsittlich angesehen und zensiert, weswegen er auch zu einer halbjährigen Festungshaft verurteilt worden war, später aber begnadigt wurde. Zwischen den Jahren 1906 und 1914 hatte er in München und Berlin unter der Regie von Max Reinhardt großen Erfolg. Wegen des Kriegsausbruchs wurden seine Stücke in Berlin abgebrochen, seine Texte waren unerwünscht und wurden zensiert.

Wedekind starb 1918 mit 54 Jahren. Bert Brecht war sein großer Verehrer und in seinem Nachruf bezeichnete er ihn mit Tolstoi und Strindberg als den großen ERZIEHER des NEUEN EUROPAS.

Dieser Literatur-Abend war für uns alle sehr interessant und reich an neuen literarischen Erkenntnissen.

 

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