12.März 2015

"Wer rettet wen?" - oder "Die Unmoral des ungeregelten Geldmarktes".

Nachrichten zur Finanzkrise haben uns überschwemmt und überschwemmen uns weiterhin. Doch kaum einer versteht, um was es wirklich geht - Kreditderivate, Hedge-Fonds, regulierter Sektor, intransparenter, unregulierter  Sektor, Schattenbanksystem. All die milliardenschweren Hilfspakete gehen nur an den zu rettenden Finanzmarkt. Wir zahlen mir unseren Steuergelden, damit dieser bei Laune gehalten wird. Es wird gerettet, nur ist eine Rettung nicht in Sicht.

Die aufwühlende Dokumentation von Leslie Franke und Herdolor Lorenz enthüllt klar und anschaulich, dass die Rettung der Banken einen gefährlichen gegenteiligen Effekt hatte: Die Entstehung von mächtigen Finanzriesen, die ganze Staaten in die Verschuldung stürzen und damit gegen ihre Retter wetten.


Als 2008 die Bankenkrise über Europa hereinbrach, flossen Steuergelder in Milliardenhöhe in die Rettung der Banken. Was seitdem Jahr für Jahr immer stärker spürbar wurde, ist die damit einhergehende gesellschaftliche Krise: Die soziale Ungerechtigkeit ist so groß wie nie zuvor. Nach dem eklatanten  Versagen der Banken aufgrund massiver Pflichtverletzungen und auf dem Boden von Gier nach Macht und Geld hätte der Staat die ursprünglichen Hauptfunktionen des Bankensystems übernehmen müssen, wie in Island als Vorbild geschehen. Doch dazu war die Bankenlobby politisch zu einflussreich.

Leslie Franke und Herdolor Lorenz zeigen das zynische Gesicht des Großkapitals. Ungeschönt legen sie bei ihren Recherchen über die Finanzkrise in "Wer rettet wen?" die schmutzige Wahrheit über die Geschäftspraktiken der Banken offen, die selbst aus den Milliardenverlusten des Kapital-Crashs für sich noch ein lukratives Gewinnmodell herausholten. Ihr Film beweist die Unmoral des ungeregelten Geldmarktes, bei dem immer nur die finanziell Schwachen verlieren.

Diese Veranstaltung erfolgte durch den BUND Baden-Baden / Bühl, dem wir zu diesem Zweck unseren Gemeinschaftraum mit der Möglichkeit einer Filmvorführung zur Verfügung gestellt hatte. Ca. 35 Besucher nutzten die Gelegenheit. Die anschließenden Gespräche machten die durch den Film ausgelösten bedrückenden Gefühle deutlich gepaart mit Ohnmacht und einer Portion Wut.

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